Reisen

Auszug aus dem Tagebuch meines Großvaters über die Besteigung des Vesuvs:

 

... Bald stoßen wir auf ein kleines Dorf am Fuße des Berges. Nun geht es schräg über einen schwierigen Hohlweg. Ein Wolkenbruch hat Teile des Weges fort-geschwemmt. Kurz darauf führt der Weg weiter über Lavafelder mit grauen Schlacken und nasser roter Tonerde dazwischen. Über zwei Stunden geht das so weiter. Ich glitsche ein paar Mal aus. Nach einer weiteren Stunde haben wir die Gleise der Cook`schen Bahn erreicht. Vor einem kleinen Haus bieten mehrere Führer für 10 Franken Pferde an und verkaufen Billetts als Erlaubnis zur Berg-besteigung für 1 Franken. Wir lehnen beides ab und gehen weiter.  ... Der Krater ist wild grotesk, sein Durchmesser beträgt 80 bis 100 m. Stöße von Wasser-dampfwolken kommen aus dem Schlund. Sie stinken nach Schwefel, tief unten hören wir ein Brodeln.  ...

Titusbogen im Forum Romanum
Titusbogen im Forum Romanum

Und ein Auszug aus meinen Reiseberichten:

 

Kurz darauf stehe ich vor der Aurelianischen Mauer, die aus dem 4. Jahrhundert stammt und in weiten Teilen noch sehr gut erhalten ist. Ich gehe durch die Porta San Paolo und treffe auf die Piramide di Caio Cestio, einem ungewöhnlichen Bauwerk. Unterscheinbar und hinter einer Mauer versteckt liegt der "Cimitero degli Stranieri acattolico", der Friedhof der nichtkatholischen Fremden, die in Rom verstorben sind. Die Gräber von Goethes einzigem Sohn August, vom Architekten Semper, vom englischen Dichter Keats und vielen anderen liegen dicht  gedrängt im Schatten alter Bäume, ungepflegt und nur von wenigen besucht. Hier haben auch die "Wächter der Toten" ihre Heimat gefunden, nämlich ein Heer von über siebzig Katzen, die meisten von ihnen allerdings hier ausgesetzt, die von Tierschützern behütet werden.

Reiseroute
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